Für einen Spaziergang (kurz aber steil) zu den eher spärlichen Resten der Burg bietet sich der Parkplatz beim Jagdschloss Springe an. Der Hallermundskopf ist eine vorgeschobene Bergkuppe am Kleinen Deister.
Die Anlage befindet sich auf einem Plateau von ca 50 x 30 Metern und fällt zu allen Seiten steil ab in einen umgebenden Graben, teilweise mit Felsen. Schon heute ist das Hinaufsteigen **puh** echt anstrengend, an ein Stürmen so einer Burg, war mit Sicherheit nicht zu denken.
Unterhalb des Plateaus wird die Anlage durch einen Graben mit Vorwall durchzogen.
Um 1189 wird die Burg der Grafen von Hallermund erstmals genannt, die allerdings nur ein lüttes Herrschaftsgebiet von 55km² besaßen. Lange Freude hatten sie an ihrer Burg nicht, Ludolf und Wilbrand verpfändeten sie an den Bischof von Hildesheim. Später ging sie in den Besitz der Welfen über, war zeitweise im Besitz des Grafen von Spiegelberg und Bestandteil von allerlei Streitigkeiten, Fehden und Räubereien. Um 1435 wurde sie wohl endgültig geschliffen und so erklärt sich, dass hier leider wirklich kein einiziges kleines Mäuerchen mehr zu finden ist. Lediglich Kuhlen und Trichter am Rande deuten auf Keller und Gebäude.
Fundstücke gab es u.a. beim etwas unterhalb liegenden Eselsteich mit Quelle, der zur Wasserversorgung diente: hier fand man zahlreiche kleine Hufeisen, sowie bei einer Ausgrabung der Bergkuppe von 1820 Knochen, einen Goldring, Silbermünzen und Keramit. Diese befinden sich im Heimatmuseum (Merkliste: unbedingt besuchen) und im Privatbesitz.
Offenbar ist der Platz aber auch heute noch Menschen wichtig, es gibt aufgestapelte Steine und verpflochtene Bäume, die wenn sie grünen, bestimmt eine wunderbare Laube ergeben. Ein feiner Ort!
Quellen: Hans-Wilhelm Heine – der Hallermundskopf im Saupark bei Springe in Führer zu vor-und frühgeschichtlichen Denkmälern Band II.
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