Der Lohhof bei Heuerßen – Slot, Meierhof und Domäne

So um das Jahr 1370 herum überlegten sich Graf Otto von Schaumburg und Herzog Albrecht von Sachsen-Lüneburg, och.. lass uns doch mal ne Burg zusammen bauen. Die Baukosten wurde geteilt und jeder hatte bei Fertigstellung einen halben Anteil daran. Die Rede ist vom Lohhof zwischen Stadthagen und Beckedorf, direkt an der B65 -dem früheren Helweg, was es zu einem nicht nur strategisch günstigen Ort machte, sondern auch wirtschaftlich. In einer Urkunde von 1379 war von einem „Slot“ die Rede, finde ich lustig weil das auch das dänische Wort für Schloss ist. Als Namensdeutung für Lohhof wird von Gudrun Husmeier im Ortsverzeichnis Schaumburg genannt: hof = Bauernhof, Edelhof und loh oder lo = Wald, lichtes Gehölz oder (Wald)wiese.

Ob es nun wirklich ein Schlosss oder eine Burg war, weiss man leider nicht, ihr Aussehen und weitere Nachrichten zum Schloss gab es nicht. Man nimmt also an, dass sie nicht lange bestanden hat. Der Lohhof selbst hat allerdings eine längere Geschichte. Zwischen 700/800 entstand hier eine Rodungssiedlung. 1293 wurde der Hof laut einer Urkunde von Gerhard, dem Vogt von Minden an das Kloster Loccum überschrieben, zuvor war Ludolf von Westphal damit belehnt. 1370-1404 war die Zeit als kleine befestigte Grenzburg als Bollwerk gegen die Wunstorfer Grafen. Um 1600 gehört es zum Amt Stadthagen und war damit Teil der lippischen Grafschaft. Aus dieser Zeit findet sich auf dem Gelände noch eine mächtige Scheune von 1564 mit Seitenstreben wie man sie manchmal an alten Kirchen sieht.

Das Hauptgebäude war laut alten Karten von einem Wassergraben umgeben. Ich hätte mich gerne näher auf dem Gelände umgesehen aber auf Privatgelände rumtapsen finde ich nicht richtig. Da es aber auch einen Hofladen geben soll, hole ich das vielleicht nochmal nach. Weiter zur Geschichte: nicht nur jetzt versorgt ein Biobauer die Umgebung mit Nahrung, in seiner Zeit als Vorwerk von Stadthagen versorgten sie den Ort mit Milch. Lange gehört der Hof den Fürstens, 1922 überträgt ihn Adolf von Schaumburg an den Freistaat Schaumburg-Lippe, ab 1946 gehört er dem Land Niedersachsen, „im Zuge politischer Auseinandersetzungen (was immer dahinter steckte) ging er 1979 wieder zurück an den Landkreis Schaumburg. Der Hof wird seit 1922 von der gleichen Pächterfamilie bewirtschaftet die ihn 1996 vom Landkreis abkauften.

Quellen: „Schaumburger Land – Burgenland“ von Heine; Internetauftritt der Gemeinde Heuerßen; „geschichtliches Ortsverzeuchnis“ von Husmeier