Für einen Besuch der südöstlich von Hohenrode liegenden Wallanlage bietet sich der (Überraschung ?) Wanderparkplatz Hünenburg am Ende der Hünenburgstraße an. Von hier aus findet man sie am schnellsten über die breite Forststraße. Nach knappen 2km erreicht man eine hübsche Waldkreuzung mit einem zum Rastplatz umfunktionierten dicken Baumstamm mit Rundbank. Ein kleiner Pattweg führt hinauf zur Burganlage.
Am äußeren Wall treffen wir auf eine überdachte Erkältafel (die aufgrund der angegebenen Position aber wohl mal direkt im Inneren der Anlage gestanden haben muss). Wir folgen zunächst dem Wall zur Spornspitze und können durch die (Jahreszeit sei Dank) noch kahlen Bäume die Weser glitzern sehen.
An dieser Stelle erreicht der Graben doch eine beachtliche Breite von bis zu 20 Metern.
Im südlichen Teil ist die Anlage noch durch einen weiteren Vorwall geschützt. Alte Aufzeichnungen von 1878 sollen an dieser Stelle auch noch eine Trennmauer von 14-20m zeigen, welche die Burg in zwei Hälften teilte, diese sind aber nicht mehr zu erkennen. Noch zu sehen sind im Innenbereich der Anlage Kuhlen im Boden durch Keller, Gebäude und einem Brunnen. Wie so oft in dieser Region hat Lehrer Paul Erdniß hier gegraben und zwar 1932-1934. Er fand einen slawischen Messerscheidenbeschlag aus Bronze, eine Bügelschere und weitere Eisenteile, außerdem verschiedene Töpferwaren.
Letztere sind ein Beweis dafür, dass die Burganlage auch nach ihrer Zerstörung – und das war schon 1180 – weiter genutzt wurde, bis mindestens ins 14. Jahrhundert hinein. Leider war man zur Zeit von Herrn Erdniss nicht so heiss auf Befunddokumentation und so gibt es auch hier kaum Aufzeichnungen. Und wo die Funde jetzt sind, konnte ich auch nicht herausfinden (tippe auf das Archiv der Eulenburg in Rinteln).
In einer frühren Chronik wurde die Burg als „castrum Honroth“ erwähnt, gebaut haben soll sie Konrad I um 1169. Da der aber mit Heinrich dem Löwen gemeinsame Sache machte, der 1180 gestürzt wurde und sein Herzogtum verlor, wurden auch die Besitzungen von Konrad platt gemacht. In diesem Fall von Graf Adolf III von Schaumburg, der seinen Sitz quasi in Sichtweite gegenüber auf der Schaumburg hatte.
Wer das Ganze in eine Wanderung verpacken möchte, kann die Hünenburg-Route vom Wanderparkplatz aus machen (RI 13), alternativ gibt es auch eine schöne Tour von Wennenkamp aus.
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