Der Ort Messenkamp im Landkreis Schaumburg ist eine Rodungs Siedlung aus der Zeit zwischen 700 und 1200. Die erste urkundliche Erwähnung ist von 1260 unter dem Namen Metsicampe. Die Namensdeutung soll auf eine Zusammensetzung von (altsächsisch) camp = Flurstück und evtl makia, mak = Wurzel, nass herrühren also: nasses Feld.
Messenkamp ist einer dieser Orte, den man ja eigentlich schon ewig kennt weil man oft daran vorbei düst aber erst zu Fuß die kleinen Schätze entdeckt.
Bei einem Spaziergang durch den Ort lassen sich viele schöne Höfe mit alten Torinschriften entdecken. Teilweise wirkt es, als wäre hier die Zeit stehenblieben aber auf recht angenehme Weise.
Ein besonderes Kleinod: die Kapelle St. Jürgen, Bruchsteinbau von ca 1530.
Schon urig, wie fast schützend eng umstellt sie von den umliegenden Wohnhäusern ist, teilweise direkt Wand an Wand. Der frühere Friedhof liegt irgendwo darunter ?
Eine junge Anwohnerin die ich anquatsche, verschätzte sich mit dem Alter der Kapelle um schlappe 300 Jahre und war sich auch nicht sicher, wann sie mal geöffnet hat. Aber dafür gibt es ja das Internet.
Geht man zwischen den Häusern den kleinen Pattweg weiter in südlicher Richtung, kommt man durch eine Unterführung auf die andere Seite der B442. Hält man sich danach rechts, steuert man auf die Häuser an der Hülseder Straße zu. Unterhalb des Weges “am Alten Bahnhof“ steht am Bach der Schwurstein.
Wie so viele Sühnesteine diente er zeitweilig als Bachsteg, dann stellte ihn ein Landwirt am (jetzt nicht mehr vorhandenen) Bahnübergang auf.
Leider versah er ihn dabei mit der Jahreszahl 1875, einer zweigähnlichen Darstellung und jede Menge unerklärlichen Buchstabengruppen
K.W.I H.W.M. H.K.M. H.B.M
Na, möchte jemand rätselraten? Tut Euch keinen Zwang an ?
Der Sage nach gerieten zwei Knechte in Streit und erschlugen sich gegenseitig mit einem Pflugmesser, wie auf dem Stein abgebildet.
Wer die Tour noch abrunden möchte, besucht von hieraus noch die ehem. Turmhügelburg am Waltershagener Bach (siehe entsprechenden Artikel auf dieser Seite)
Quellen: Geschichtliches Ortsverzeichnis von Schaumburg (Husmeier); Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen (Müller, Baumann)
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